Grünau heute: Neben den alten Platten stehen schicke Neubauten, nach jahrzehntelangem Leerstand und Verfall spielen wieder Kinder in den grünen Parks, die Schulen werden saniert und im Sommer lockt der Kulkwitzer See.
Aber ganz so rosig sieht es für die Menschen, die seit den 2010er Jahren hierher ziehen, dann doch nicht aus. Anders als in den 70ern, sind die jungen Familien mit unterschiedlichsten Einwanderungsgeschichten nicht als willkommene Hoffnungsträger zugezogen. Sie begegnen Vorurteilen und Ausgrenzung. Viele müssen eine neue Sprache lernen, oder sie vermissen im Grünauer Netto die Produkte, die sie mit ihrer früheren Heimat verbinden.
Vor allem Jugendliche haben mit ihrer geteilten Identität zu kämpfen. Ihre Großeltern sind weit weg, sie müssen ohne sie aufwachsen. Sie spüren die misstrauischen Blicke der Älteren, das Kopfschütteln hinter ihrem Rücken. Und auch sie haben insgeheim Vorurteile gegenüber den Senior:innen.
Dabei sind sie es, die den Älteren die Klischees durcheinander bringen können.